Im Rahmen der ÖGHO 2024 hat Assoc.-Prof. PD Dr. Bartsch einige häufig gestellte Fragen zum Einsatz von Denosumab 120 mg beim Mammakarzinom beantwortet. Im zweiten Teil der Videoserie diskutiert Prof. Bartsch Fragen zur Verträglichkeit und zum Thema Prävention von und Vorgehensweise bei Kieferosteonekrosen (ONJ).
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Inhalte:
  • Was sind Ihre Empfehlungen zur ONJ-Prophylaxe?
  • Was machen Sie im Falle von Zahnextraktionen? Wenn die Therapie unterbrochen wird – wann wieder starten?
Kieferosteonekrosen – Empfehlungen zur Prävention von und Behandlung bei Kieferosteonekrosen
Kieferosteonekrosen, osteonecrosis of the jaw, ONJ, das ist vielleicht die bekannteste Komplikation einer osteoprotektiven Therapie. Das gilt nicht nur für Denosumab, das gilt genauso für Bisphosphonate. Wichtig ist die Erhebung des Zahnstatus. Osteonekrosen sind Ereignisse, die üblicherweise nur im Zusammenhang mit zahnmedizinischen kieferchirurgischen Eingriffen auftreten. Das heißt, primär eine Abklärung des Zahnstatus, eventuell dringliche Sanierungen vor Einleitung einer osteoprotektiven Therapie durchführen. Unter laufender Therapie ist es wichtig, dass Zahnärztin/Zahnarzt darüber informiert ist, dass eine osteoprotektive Therapie vorliegt. Das heißt, möglichst den Eingriff unter antibiotischer Abschirmung durchführen und erst die osteoprotektive Therapie wieder starten, wenn im Bereich des Mundes alles abgeheilt ist.
Was machen Sie im Falle von Zahnextraktionen? Wenn die Therapie unterbrochen wird – wann wieder starten?
Wenn die Situation im Mund abgeheilt ist, das heißt wenn der Defekt abgeheilt ist und Schleimhaut über den Defekt letztlich wieder gewachsen ist.
Was tun im Falle von ONJ? Wird die knochenprotektive Therapie wieder gestartet bzw. in welchen Fällen wird die Therapie wieder gestartet?
Kieferosteonekrosen können für die Patientin dramatisch sein, deshalb ist es ganz wichtig, dass wir alles daran setzen das Auftreten zu verhindern. Das verlangt eben entsprechende Aufklärung der Patientin, auch entsprechende Information von Zahnärztin/Zahnarzt. Wenn es dennoch passiert, würde ich die osteoprotektive Therapie pausieren. Es muss eine adäquate Therapie der Kieferosteonekrose stattfinden, antibiotische Therapie, gegebenenfalls auch ein kieferchirurgischer Eingriff, wenn das notwendig ist. Prinzipiell wird üblicherweise die osteoprotektive Therapie abgesetzt. Allerdings wenn es dann zu einer Verschlechterung der Situation seitens der Knochenmetastasen kommt, also wenn hier Probleme wie Hyperkalzämie auftreten, wenn drohende Frakturen bestehen, dann kann, wenn die Osteonekrose sicher abgeheilt ist, im Einzelfall auch wieder re-induziert werden.