FGFR2b, eine Isoform des FGFR2-Rezeptors, ist in verschiedenen soliden Tumoren wie Magen-, Brust- und Eierstockkrebs überexprimiert. Seine Überexpression ist mit der Proliferation, Differenzierung und dem Überleben von Tumorzellen verbunden und trägt zum Fortschreiten und zur schlechten Prognose dieser Krebserkrankungen bei.
FGFR2b beim Magen- oder gastroösophagealen Übergangskrebs
Fibroblast growth factor receptor 2 isoform IIIb (FGFR2b) protein overexpression and biomarker overlap in patients with advanced gastric or gastroesophageal junction cancer (GC/GEJC) – Sato et al. #1420P
Das Untersuchungsziel der Studie von Sato et al. war die klinische und molekulare Charakterisierung der FGFR2b-Expression in fortgeschrittenem Magenkrebs/ gastroösophagealem Übergangskrebs sowie deren Überschneidung mit anderen interessanten Biomarkern wie HER2, programmiertem Zelltod-Ligand 1 (PD-L1), Mismatch-Reparatur (MMR) und CLDN18.2.
Ergebnisse:
Die Auswertung umfasst die Proben von 128 GC/GEJC-Patient:innen mit einem mittleren Alter von 67,7 Jahre (FGFR2b 2+/3+) bzw. 66,7 Jahre (FGFR2b 0/1+). Ca. 70% der Population war männlichen Geschlechts und fast alle Patient:innen wiesen mindestens eine Metastase auf.
Es gab keine Unterschiede zwischen den FGFR2b 2+/3+ und FGFR2b 0/1+ Färbungsintensitätsgruppen in Bezug auf Patienten- oder Tumoreigenschaften, einschließlich der Häufigkeit von Borrmann-Typ-4-Tumoren (27,0% vs. 26,4%) oder einer Histologie vom diffusen Typ (51,4% vs. 49,5%).
Die geschätzte Prävalenz von FGFR2b 2+/3+ betrug 28,9% (37/128; 95% KI: 21,2, 37,6) und 10,9% (14/128; 95% KI: 6,1-17,7) für FGFR2b ≥10% 2+/3+ (s. Abbildung 1).
Abbildung 1 Verteilung und Überlappung von Biomarkern, stratifiziert nach FGFR2b-Status
In FGFR2b 2+/3+ Tumorproben zeigten 13,5% (5/37) einen PD-L1 CPS > 5 und 35,1% (13/37) waren CLDN18.2-positiv. Von den 37 Proben mit FGFR2b 2+/3+ Expression waren 16 (44,4%) negativ und es wurden keine gleichzeitig vorhandenen Marker von Interesse (PD-L1, HER2, MMR, CLDN 18.2) gefunden.
Fazit:
Etwa 30% der Patient:innen dieser Analyse exprimierten FGFR2b 2+/3+, von denen fast 45% keine weiteren Markern für derzeit zugelassene zielgerichtete Therapien aufwiesen. Das Wissen um die Prävalenz von FGFR2b sowie das gemeinsame Auftreten mit anderen therapeutisch relevanten Biomarkern könnte für die Interpretation laufender Phase 3-Studien mit Bemarituzumab interessant sein und zudem eine Grundlage für künftige Behandlungskonzepte legen.
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