Beim ASCO und EHA Kongress 2023 wurden spannende Quadruplett-Kombinationen mit Carfilzomib beim neu diagnostizierten Multiplen Myelom präsentiert: DKRd in der MASTER Studie sowie EloKRd in der DSMM XVII Studie. Auch im rezidivierten Setting wurden interessante Kombinationsdaten mit Carfilzomib und anti-CD38 Antikörpern gezeigt, unter anderem die wöchentliche Gabe von Carfilzomib mit Isatuximab.
Neu diagnostiziertes Multiples Myelom
MASTER Studie
DKRd bei NDMM + ASZT plus MRD adaptierte Konsolidierung mit DKRd; präsentiert wurde die finale Analyse der Phase 2 Studie. DKRd führte als Induktionsregime, gefolgt von ASZT und MRD-abhängiger Konsolidierung zu langen PFS- und OS-Zeiten und bot Patient:innen mit zytogenetischem Standardrisiko (HRCA 0) oder hohem zytogenetischen Risiko (HRCA 1) die Möglichkeit einer therapiefreien Zeit bei regelmäßiger MRD-Kontrolle. - EHA 2023 Abstr. S203, Costa LJ et al.
AGMT MM-02
KRd vs. KTd bei NTE-NDMM ± HR-Zytogenetik. KRd und KTd führten zu einem tiefen Ansprechen und hohen Ansprechraten. Das PFS unterschied sich in Abhängigkeit vom HRCA-Status signifikant wobei die Unterschiede im OS in den verschiedenen HRCA-Gruppen geringer ausgeprägt waren. - EHA 2023 Abstr. P943, Ludwig H et al.
DSMM XVII
EloKRd vs. KRd bei transplantationsgeeigneten Patient:innen mit NDMM (, Phase-III-Studie). 16% der eingeschlossenen Patient:innen kamen aus österreichischen Zentren. Die Kombination von Elotuzumab mit KRd verbesserte signifikant die Rate der frühen, tiefen (≥ VGPR) MRD-negativen Remission bei Patient:innen mit transplantationsgeeignetem NDMM. Dies ist die erste Studie, die einen Nutzen für den Zusatz von Elotuzumab zu einer Erstlinienbehandlung zeigen konnte. - ASCO 2023 Abstr. 8000, Knop S et al.
Erhaltungstherapie mit KPd
KPd als Erhaltungstherapie beim Hochrisiko-MM (Single-Center-Phase-II-Studie). Die Erhaltungstherapie mit KPd vertiefte das Ansprechen bei Patient:innen mit Hochrisiko-Myelom. Eine MRD-Negativität (10-5) wurde bei 80 %
der Patient:innen erreicht. - ASCO 2023 Abstr. 8001, Nooka AK et al.
Relapsiertes/ refraktäres Multiples Myelom
Salvage-Therapie mit IsaKd
Interimsanalyse der Phase-II-Studie. Das IsaKd-Regime mit einer wöchentlichen Carfilzomib-Dosierung erschien verträglich, die unerwünschten Wirkungen waren beherrschbar, es gab keine unerwarteten UE. Das Therapieansprechen mit IsaKd erfolgte schnell und vertiefte sich im Laufe der Zeit. - EHA 2023 Abstr. P902, Vesole DH et al.
IKEMA Studie
Langzeit-Ergebnisse IsaKd vs. Kd bei RMM mit 1q21+ Status mit oder ohne HRCA. 1q21-Anomalien beeinflussen das PFS bei Patient:innen mit MM. IsaKd zeigte gegenüber Kd einen größeren PFS-Vorteil und ein tieferes Ansprechen bei Patient:innen mit 1q21+ Status, sowie bei Patient:innen mit isoliertem 1q21+, gain(1q21) oder amp(1q21). Somit unterstützen die Langzeit-Ergebnisse IsaKd als wirksame Behandlungsoption auch für schwer zu behandelnde
RRMM-Patient:innen mit 1q21+ Status. - EHA 2023 Abstr. P916, Facon T et al.
IsaKd vs. IsaPd
IsaKd vs. IsaPd bei RRMM mit Ultra-HR-Zytogenetik (IKARIA-MM/IKEMA). Der Nutzen von Isatuximab stimmte für alle Subgruppen mit den primären Ergebnissen der jeweiligen Studie überein. Gegenüber den Vergleichsarmen wurde ein Vorteil für IsaKd und IsaPd bei EHR-Patient:innen beobachtet. Dies schließt UHR-Patient:innen ein, die von einer weiteren Therapieoptimierung profitieren würden. - EHA 2023 Abstr. P931, Moreau P et al.
GEMMAC
Real-World-Daten zu KRd bei RRMM. Das mediane PFS und OS waren bei Patient:innen mit ASZT oder alloSZT signifikant länger. KRd eignete sich auch als Überbrückungstherapie zur ASZT bei Patient:innen mit suboptimalem Ansprechen auf die Induktionstherapie. Das mediane PFS sowie das Gesamtüberleben war bei den Patient:innen mit 1–2 Vortherapien im Vergleich zu denen mit > 2 Vortherapien signifikant länger. Bei einer längeren Nachbeobachtung einer realen Patientenpopulation wurden weder neue unerwünschte Ereignisse noch eine Zunahme bekannter unerwünschter Ereignisse beobachtet. Die aktualisierte Analyse bestätigte KRd als wirksame Therapieoption bei Patient:innen mit RRMM, insbesondere bei Patient:innen im ersten oder zweiten Rezidiv. - EHA 2023 Abstr. P937, Garcia-Guiñon A et al.
Re-Induktionstherapien vor SZT
Daten aus der deutschen klinischen Praxis. In dieser ausgewählten Patientenpopulation mit RRMM konnte der Nutzen einer Re-Induktionstherapie mit anschließender Salvage-SZT gezeigt werden. In der klinischen Praxis führte die Re-Induktionstherapie als Zweit-/Drittlinientherapie zu tiefem Ansprechen, langem PFS und verlängerte die Zeit bis zur nächsten Therapie. - EHA 2023 Abstr. P947, Sauer S et al.
Sd plus K, P oder D
bei Patient:innen mit RRMM und Refraktärität auf aktuelle Therapie (Phase-IIb-Studie). Diese vorläufigen Ergebnisse zeigen, dass Selinexor plus Carfilzomib, Pomalidomid oder Daratumumab ein bekanntes Verträglichkeitsprofil vermittelt und die Therapiesensitivität von Patient:innen mit RRMM wiederherstellen kann. Bei diesen stark vorbehandelten MM-Patient:innen waren ORR (33 %) und CBR (92 %) höher als bei einer Monotherapie mit Selinexor (ORR 4 % und CBR 21 %). - ASCO 2023 Abstr. e20042, Biran N et al.
Die Original-Präsentationen der Kongressbeiträge können per E-Mail an
medinfo-at@amgen.com angefordert werden.
Die Präsentation kann
hier heruntergeladen werden: